Ländliche Gärten

Der Ziergarten hinter dem Haupthaus entstand in seiner heutigen Form 1985 und wurde 1997 überarbeitet. Die Konzeption orientiert sich an populären Vorstellungen von ländlichen Gärten des 18. und 19. Jahrhunderts. Allerdings vollzog sich im Ravensberger Land erst um 1900 eine allmähliche Trennung zwischen Nutz- und Ziergarten.

Gartenpflege bedeutete umfangreiches Expertenwissen auf Gebieten wie Gemüseanbau, Gewürz- und Kräuterkunde, Obstbau und Pflanzenzucht. Die letzten Reste dieser Kenntnisse und nicht zuletzt der verschiedenen Pflanzenarten und -sorten verschwinden auf Grund des fortschreitenden landwirtschaftlichen Strukturwandels und der Aufgabe privaten Gartenbaus immer mehr. Deshalb haben die Besucher im Bauernhausmuseum die Möglichkeit, historisch gewordene Nutzpflanzen wie die Etagenzwiebel, Stangen- und Buschbohnen oder Flachs kennen zu lernen.

Landwirtschaftlich geprägte Kulturlandschaft

Das Areal des BauernhausMuseums ist keine unberührte Natur, sondern Kulturland, das viele Generationen von Bauern gestaltet haben. Um 1826, als die erste maßstäbliche Karte des Geländes aufgenommen wurde, waren hier bereits Ackerland und Wiesen. Die Fläche des Museums bildete damals den äußersten Rand des Hofes Meier zu Olderdissen. Dieser Hof war einer der größten des Ravensberger Landes: Um 1826 umfasste er 184 Hektar. Allerdings war der überwiegende Teil der Hofländereien, zu denen auch der Kahle Berg zählte, nicht als Ackerland, Wiese oder Weide, sondern nur forstwirtschaftlich nutzbar. Im Wald an der Zufahrt des Bauernhausmuseums zeichnen sich im Gelände alte Wegestrukturen ab.