Das BauernhausMuseum dokumentiert und erforscht die Kultur und Lebenswelt der ländlichen Bevölkerung in der Region Bielefeld mit ihren Veränderungen auf wissenschaftlicher Grundlage und vermittelt die Themen einer breiten Öffentlichkeit. Dabei deckt das Museum den gesamten Zeitraum vom Spätmittelalter bis zur jüngsten Vergangenheit ab. Die Basis dafür sind Zeugnisse der Vergangenheit, die das Museum dauerhaft erhalten und für die Zukunft sichern möchte.

Der International Council of Museums (ICOM) definiert ein Museum als »eine gemeinnützige, ständige, der Öffentlichkeit zugängliche Einrichtung im Dienst der Gesellschaft und ihrer Entwicklung, die zu Studien-, Bildungs- und Unterhaltungszwecken materielle Zeugnisse von Menschen und ihrer Umwelt beschafft, bewahrt, erforscht, bekannt macht und ausstellt«. Er stellt darüber hinaus fest: »Museumssammlungen sind ein bedeutendes Erbe der Gemeinschaft, haben in der Rechtsordnung eine besonderen Stellenwert und sind durch die internationale Gesetzgebung geschützt.« Museen sind kulturelle Zentren kritischen und intellektuellen Austauschs. Den Museen wird vom ICOM eine soziale und gesellschaftliche Verantwortung zugeschrieben, sie sind Bestandteil der kulturellen Öffentlichkeit. An diese Grundsätze fühlt sich das BauernhausMuseum gebunden.

Für die Museen in Deutschland hat der Deutsche Museumsbund »Standards für Museen« erarbeitet. An diesen Maßstäben möchte sich das Bielefelder BauernhausMuseum messen lassen.

Sammeln, Bewahren, Erforschen

Obwohl publikumswirksame Präsentationen in dauerhaften oder temporären Ausstellungen unverzichtbarer Bestandteil von Museen sind, machen diese allein keinesfalls die Museumsarbeit in ihrer Gänze aus. Ausstellen und Vermitteln sind vielmehr nur die nach außen sichtbaren Aktivitäten: Hinter den Kulissen passiert viel mehr: nämlich Sammeln, Bewahren und Forschen.

Das Sammeln im Museum folgt bestimmten Gesetzmäßigkeiten. In der Regel werden bestehende Sammlungsbereiche erweitert oder abgerundet. Auf der Basis von museumswissenschaftlichem Erkenntnisstand und den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sammelt das Museum Kulturgut, um es für die Zukunft zu erhalten, zu erforschen und auszustellen.

Das Bewahren, also die Bemühung Objekte vor dem Verfall zu schützen und für die uns nachfolgenden Menschen zu überliefern, gehört zu den Kernaufgaben des Museums. Bewahren bedeutet dabei sachgerechte Behandlung und Aufbewahrung. Nur durch eine klimatisch optimale Lagerung und konservatorische Betreuung kann der Alterungsprozess der Exponate aufgehalten werden.

Erforschen beinhaltet das Ermitteln und Bewerten von Informationen über das Objekt. Möbel, Haushaltsgeräte, Keramik, Zinn, Schmuck, Kleidung, Maschinen würden sprachlos bleiben, wenn das Museum nichts über Funktion, Herkunft usw. sagen könnte. Das BauernhausMuseum bemüht sich um die Erforschung von mit seinen Objekten zusammenhängenden kultur- und regionalgeschichtlichen Fragen. So kann das kulturelle Erbe der Region besser verstanden werden und zugleich wird eine Basis für Präsentation in den musealen Ausstellungen geschaffen.  

Die Forschung in Museen orientiert sich an wissenschaftlichen Standards. Erkenntnisse und Informationen zu museumsrelevanten Themen werden nachvollziehbar und dauerhaft verwahrt und teilweise öffentlich zugänglich gemacht. Erste Schritte sind die Inventarisierung und der Nachweis der Herkunft (Provenienz). Ohne einen Herkunftsnachweis kann ein Objekt für das Museum unter Umständen jeden Wert verlieren. Durch die wissenschaftliche Bearbeitung erfolgt die Einordnung der Exponate in ihren früheren Zusammenhang.

Ausstellen und Vermitteln 

Mit dem Ausstellen und Vermitteln seiner Exponate wendet sich das Museum an die Öffentlichkeit. Es kommt darüber hinaus seinem Bildungsauftrag nach. Das Ausstellen vollzieht sich in zeitlich begrenzten oder dauerhaften Ausstellungen. Meist wird eine größere Zahl von Objekten in thematischen Zusammenhängen gezeigt. 

Die gängigsten Vermittlungsformen im Museum sind Objektbeschriftungen, Veröffentlichungen in Buchform und Vorträge. Mindestens ebenso wichtig ist die Vermittlung durch erklärende Personen und mittels handlungsorientierter Angebote. Unterschiedliche Besuchergruppen werden in jeweils geeigneter Weise angesprochen. Das Ausstellen und Vermitteln hat dabei immer die Begegnung der Besucherinnen und Besucher mit dem Original zum Ausgangspunkt. 

Wussten Sie es schon: Im BauernhausMuseum selbst kann man nur einen Teil von dem sehen, was die Museumssammlung ausmacht. Größere Teile der Sammlung sind nicht ausgestellt; das meiste davon wird im Depot des Historischen Museums Bielefeld aufbewahrt (http://www.historisches-museum-bielefeld.de). Einzelne Stücke kann man auch in anderen Museen bestaunen, zum Beispiel im Schulmuseum Bielefeld-Senne (http://www.museum-osthusschule.de). Im Internet sind Teile der Sammlung unter Museum Digital abrufbar (https://nat.museum-digital.de/index.php?t=institution&instnr=423).