In der Bokemühle: Technik schlägt Handarbeit
Im Jahreslauf der bäuerlichen Wirtschaft Ravensbergs waren Flachsanbau und ‑verarbeitung bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts von großer Bedeutung. Flachs wurde wie Getreide auf Feldern angebaut. Sein Verkauf brachte den Bauern dabei sogar mehr Geld als der Getreideanbau. Der Flachs stellte ein ideales Tauschmittel da, wenn man nicht genügend Geld hatte.
Um an die Faser zu gelangen, wurden die Flachshalme auf der grobzinkigen Reepe von den Samenkapseln befreit, bevor die Rinde von Hand oder unter den Hämmern der Bokemühle weich geklopft werden konnte. Danach wurde der Flachs mit der Flachsbreche gebrochen und zuletzt noch durch grobe und feine Hechelkämme gezogen. Übrig blieben die Flachsfasern aus dem Inneren der Halme.
