Fotografien aus der DDR von Jürgen Graetz

In Kooperation mit „Law and Fine Arts“, Axel Rasch

Im BauernhausMuseum vom 3. Februar bis 1. April 2013

Die Ausstellung vermittelt einen Einblick in die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Landbevölkerung Brandenburgs in den Jahren 1958 bis zum Mauerfall. Auch sind Aufnahmen aus anderen Teilen der DDR, aus Polen und Rumänien zu sehen. Allein die Anmutung einer Ausstellung mit Schwarz-Weiß-Aufnahmen macht deutlich, dass wir mit den Fotografien in eine andere Zeit eintauchen, eine Zeit, die an Handabzug und Dunkelkammer erinnert, weit ab von üblich gewordenen Großformaten und digitalen Veränderungen.

Motive von Menschen auf dem Land mit Hühnern, Kühen und Pferden in nächster Berührung sind zunächst einmal Dokumente eines Landlebens, das es so nicht mehr gibt, auch nicht mehr im Osten Deutschlands. Auch dürften Schuppen und Holzbänke von den Hauswänden inzwischen Seltenheitswert haben. Jürgen Graetz hat seine Aufmerksamkeit jedoch in den meisten Arbeiten auf die bröckelnden Wände und ungeordnet erscheinenden Rückzugsgebiete dörflichen Lebens konzentriert, auf Zaunbekanntschaften und Baumspielplätze. Auch war er bereits zu DDR Zeiten auf der Suche nach Refugien, die den Menschen noch identisch erscheinen ließen, scheinbar im Einklang mit Ihrer Tätigkeit, auf der Suche nach Gesichtern, die sich einem Leben auf dem Land verschrieben haben.

Der aus dem brandenburgischen Neuglobsow kommende Künstler hat in sich seit den sechziger Jahren in Berlin als Fotograf etabliert und dort am Museum für Ur- und Frühgeschichte, dann als Fotoassistent an der Komischen Oper Berlin seinen Beruf ausgeübt. Ab 1976 hat er außerdem freiberuflich für Zeitschriften und Verlage gearbeitet. Seit 2006 wohnt er wieder in Neuglobsow.