Im Bauernhausmuseum von 25. Juni bis 8. Oktober 2023

Eine Lokalgeschichte zum Nationalsozialismus beginnt nicht erst 1933 und sie endet nicht mit dem Kriegsende 1945. Vielmehr ist es wichtig, nach der Vorgeschichte und den Gründen für den Zerfall der Demokratie seit dem Ende der 1920er Jahre zu fragen. Außerdem muss die Nachgeschichte zwischen 1945 und ca. 1950 skizziert werden, weil sie die Folgen von Nationalsozialismus und Krieg, etwa die Auswirkungen von Flucht und Vertreibung, im lokalen Rahmen aufzeigt. Auch muss es um eine vorsichtige Wiederbelebung der Demokratie, aber auch um die „Abwicklung“ des Nationalsozialismus und hier insbesondere um die sogenannte „Entnazifizierung“ gehen, die den Opfern allzu oft nicht gerecht geworden ist.
Vor- und Nachgeschichte setzen den Rahmen für die Themen von politischer und rassischer Verfolgung, für die Ausgrenzung von Bevölkerungsgruppen und die angestrebte Gleichschaltung der Gesellschaft. Die Themen zu „Steinhagen im Krieg“ beschäftigen sich im Wesentlichen mit dem Schicksal der Zwangs- und Fremdarbeiter vor Ort und dem Ende des Krieges.
Die Ausstellung entstand über mehrere Semester im Rahmen eines Projektseminars der Abteilung Geschichte an der Universität Bielefeld.